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Zum runden Geburtstag eines Kultobjekts

v.l.n.r. Fred Kendlbacher (Geschäftsführer Progress Werbung), Dieter Weber (Geschäftsführer Ankünder), Künstler Christian Steinwender, Bürgermeister Bernhard Auinger, Franz Solta (OOHA Austria Präsident und Gewista-CEO) 

 

Über 250 Litfaßsäulen sorgen im öffentlichen Raum von Salzburg für aktuelle Informationen aus dem Kulturleben. Der Kulturklassiker, 1855 von Ernst Litfaß ins Leben gerufen, hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Ganz im Gegenteil: Die Werbesäule erlebt durch technische Raffinessen und die Digitalisierung eine Renaissance. Mit dem Motto „Hoch lebe die Kunst, die Litfaßsäule und die Liebe.“ lässt der Künstler Christian Steinwender auf der eigens gestalteten Ganzsäule sie als Symbol für Optimismus, Kreativität und Gemeinschaft hochleben.


Zum runden Geburtstag eines Kultobjekts


Berlin im Jahr 1855. Mitten in der Stadt taucht eine rundliche Erscheinung auf und zieht die Menschen in ihren Bann. Aufmerksamkeit erregt zum einen ihre Figur: Von Kopf bis Fuß weist der Körper einen Umfang von fast drei Metern auf, bei einer ebenso beeindruckenden Größe von 2,70 Metern. Zum anderen weckt die „Bekleidung“ lebhaftes Interesse: Eingehüllt in ein buntes Potpourri von Plakaten, liefert sie zugleich Werbung, Nachrichten und Bekanntmachungen.
Da ist sie - die Litfaßsäule. Ein Kultobjekt des städtischen Lebens, der Prototyp öffentlicher Kommunikation, benannt nach dem Berliner Druckereibesitzer und Verleger Ernst Litfaß. Vor nun 170 Jahren tritt seine Erfindung an zunächst 100 zentralen Standorten in Berlin an die Öffentlichkeit. Rundum ist es Liebe auf den ersten Blick – bei den Verantwortlichen der Stadt, bei der Bevölkerung, bei werbenden Unternehmen und auch bei Kunst und Kultur. Schnell erkennen alle den Wert dieser neuen, multifunktionalen Bühne im öffentlichen Raum – weithin sichtbar, für Jede und Jeden uneingeschränkt zugänglich, dazu von anziehendem Äußeren.

Schnappschuss vom Rudolfskai

Schnappschuss vom Rudolfskai. Litfaßsäule mit Plakat einer Unterwäschefabrik, Mai 1959, Stadtarchiv Salzburg, Fotoarchiv JOBA 

Litfaßsäule 1958

Stadtarchiv Salzburg, Fotoarchiv JOBA

Szene mit Litfaßsäule und Pin-up-Girl am Rudolfskai

April 1960 , Stadtarchiv Salzburg, Fotoarchiv JOBA


Zehn neue Litfaßsäulen für Salzburg


Mit diesen Eigenschaften hat die Litfaßsäule von Berlin aus die Welt erobert. Ob Behörden, lokale, regionale oder nationale Wirtschaft, Kinos, Museen und Theater – bis heute ist die Litfaßsäule das wegweisende Medium, um nahezu die gesamte Bevölkerung einer Stadt zu erreichen. Die Bürgerinnen und Bürger wiederum schätzen die Säulen als Anlaufstellen für Neuigkeiten mit hoher Relevanz für ihr direktes Lebensumfeld. Dabei kommt auch die Unterhaltung nicht zu kurz: Gern lassen sich Kreative von den Rundungen zu außergewöhnlichen Inszenierungen verführen. Auch und gerade in Salzburg. Hier gehört die Litfaßsäule zum öffentlichen Leben. Die örtliche Kunst- und Kulturszene genießt dauerhaft Zugang und bespielt die vorhandenen Säulen regelmäßig mit ihren Botschaften.


„Die Litfaßsäule ist weit mehr als ein Stück Werbung in der Stadt. Sie ist unverzichtbarer Mittelpunkt des städtischen Lebens, sie bereichert unsere gesellschaftliche Bildung und liefert in vielerlei Hinsicht Mehrwert für die gesamte Bevölkerung im öffentlichen Raum“, betont Bernhard Auinger, Bürgermeister der Stadt Salzburg. „Umso mehr pflegen wir gemeinsam mit der Progress Werbung den aktuellen Bestand von mehr als 250 Säulen, die unsere Bevölkerung wie auch die zahlreichen Besucher:innnen auf ihren Wegen überall in der Stadt begleiten. Mit der zur Verfügungstellung von städtischen Grund für zehn weitere Litfaßsäulen-Standorte, die im Laufe dieses Jahres im gesamten Stadtgebiet aufgebaut werden, wollen wir diesen Mehrwert für unsere Bürgerinnen und Bürger aktiv stärken.“


Das „Win-win-win“-Konzept der Aussenwerbung


Wie in Salzburg zwischen der Stadt und der Progress Werbung prägt die Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und OOH-Anbietern die Aussenwerbung. Die Anfänge dieses klassischen „Public-Private-Partnerships“ gehen ebenfalls auf die Entstehung der Litfaßsäule zurück. 1855 sind es der Unternehmer Litfaß und der damalige Berliner Polizeipräsident Karl Ludwig Hinckeldey, die gemeinsam das Problem der Wildplakatierung lösen, indem sie ein offizielles, vertrauenswürdiges Medium als Alternative zur Verfügung stellen – zum Nutzen aller Seiten. Mit diesem „Win-Win-Win“-Konzept hat sich die Litfaßsäule in der Folge weit über Deutschland und Europa hinaus etabliert. Ein Konzept, wie es auch Progress Werbung, führender Out of Home Media Anbieter Westösterreichs, seit ihrer Gründung 1958 verfolgt.


Dazu Franz Solta, OOHA Austria Präsident und Gewista-CEO: „Ernst Litfaß hat mit seiner Idee bereits das Wesen von ,smart city‘ erfasst – es geht um die Schaffung und Gestaltung eines funktionsfähigen urbanen Raums. Diesem Anspruch fühlen wir uns von jeher verpflichtet. Von der Stadtmöblierung mit Fahrgastunterständen und öffentlichen Toiletten bis zu modernsten digitalen Out of Home-Anlagen leistet die Aussenwerbung dazu einen vielfältigen Beitrag - für die Städte und ihre Menschen. Es geht um bürgernahe Services, klimaorientierte Lösungen und wichtige aktuelle Informationen, die die Bevölkerung in Echtzeit erreichen. So unterstützen wir die Städte und Kommunen als Partner bei der Entwicklung ebenso ‚smarter‘ wie zunehmend auch ‚grüner‘ Lebensräume.“


OOH ist barrierefreie Kommunikation für alle


Als Unternehmer gilt Ernst Litfaß als Begründer der Aussenwerbung in ihrer jetzigen Form. Alle wichtigen Merkmale der Gattung sind in seiner Erfindung bereits angelegt - die großformatigen, weithin sichtbaren Werbeträger, die Nutzung des öffentlichen Raums für eine frequenzstarke Verbreitung samt der symbiotischen Verbindung mit den kommunalen Stakeholdern. Und auch die notwendige Wirtschaftlichkeit hat der Berliner „Säulenheilige“ von Anfang an im Blick gehabt. Aus seiner Erfahrung als Zeitungsverleger übernimmt er bei der Vermarktung der Litfaßsäule das Prinzip, die Veröffentlichung von relevanten Inhalten mit bezahlter Werbung zu verknüpfen.


„Auch bei Litfaß war das Ganze mehr als die Summe seiner Teile“, sagt Fred Kendlbacher, Geschäftsführer der Progress Werbung im Einklang mit Ankünder-Geschäftsführer Dieter Weber, -und weisen auf eine weitere Besonderheit hin. „Aus Litfaß‘ Idee ist etwas in der Medienwelt Neues und völlig Einzigartiges entstanden: die Demokratisierung von Information und Werbung. Die auf den Litfaßsäulen und ihren ‚Nachfahren‘ veröffentlichte Kommunikation ist jederzeit frei zugänglich. Ihr Empfang ist einzig an ein Mindestmaß an Mobilität geknüpft, nicht aber an Einkommen oder die Verfügbarkeit von dafür notwendigen Geräten, Out of Home ist barrierefreie Kommunikation für alle, quasi ‚Social Media‘ im besten Sinne.“

 

Künstler Christian Steinwender

 


Hommage an die Vielfalt und Kraft der Kunst


Diese spezifische Form der Freiheit von Kommunikation fasziniert Kunst- und Kulturschaffende. Die Salzburger Agentur studiosteinwender nimmt das 170jährige Jubiläum der Litfaßsäule zum Anlass, um deren Rolle als Plattform für kreative, inspirierende und positive Botschaften in den Fokus zu rücken. „Seit jeher wird die Litfaßsäule von Künstler:innen und Grafiker:innen als Leinwand genutzt – ein Ort, an dem Sprache, Design und Gestaltung aufeinander treffen und eine Verbindung schaffen. Für uns bedeutet diese Verbindung Liebe: Die Liebe zur Kunst. Die Liebe zum Design. Die Liebe zu Sprache und Gestaltung. Und vor allem die Liebe zu positiven Botschaften“, erklärt Künstler und Agenturchef Christian Steinwender.


Mit dem Motto „Hoch lebe die Kunst, die Litfaßsäule und die Liebe.“ möchte studiosteinwender auf dem eigens gestalteten Plakat die Idee hinter der Litfaßsäule hochleben lassen und sie als Symbol für Optimismus, Kreativität und Gemeinschaft neu beleben. Das Design spielt mit typografischen Wiederholungen, die das Wesen des Plakatierens aufgreifen und gleichzeitig die Zeitlosigkeit und Vielseitigkeit der Litfaßsäule unterstreichen. Umso wichtiger ist, dass das Jubiläumsplakat auch als digitale Botschaft funktioniert, die auf Social Media und anderen Plattformen geteilt werden kann – ein Zeichen dafür, dass die Litfaßsäule ihre Relevanz auch im digitalen Zeitalter bewahrt. Christian Steinwender: „Die Litfaßsäule ist mehr als ein Relikt der Vergangenheit – sie bleibt ein Medium der Zukunft, das wir mit kreativen und positiven Inhalten füllen. Hoch lebe die Kunst, die Litfaßsäule, die Liebe, die Freiheit, der Frieden und die Träume!

Published in Salzburg